Behälter

Behälter sind sehr praktisch. Es lässt sich darin allerlei aufbewahren.

 

 

 

Es gibt die verschiedensten Behältnisse: Gläser, Dosen, Gehirne, Schachteln, Erinnerungen, Taschen, Häuser, Hallen, Depots, Zettel, Ordner, Traditionen und noch viele mehr.

 

 

 

Das Wort Behälter ist verwandt mit dem Wort behalten und halten. So habe ich darüber nachgedacht, was behalten für mich bedeutet. Behalten ist für mich gleichbedeutend mit Aufbewahren. Ich habe mich gefragt wann oder warum bewahre ich etwas auf? Wenn ich Lebensmittel kaufe, dann bewahre ich sie eine Weile als Vorrat im Kühlschrank auf, wenn ich sie nicht verwende dann verderben sie. Andere Vorräte wie Tee oder Gewürze kommen in Dosen und dann ins Regal oder in den Schrank. Wenn ich den Tee regelmäßig trinke und die Gewürze zum Kochen verwende, dann sind sie in Gebrauch, sie werden also gebraucht. Sollte ich eines Tages aufhören Tee zu trinken oder ein bestimmtes Gewürz nicht mehr benutzen, dann hat es für mich keinen Nutzen mehr und wandert nach hinten in den Schrank oder im Regal. So verschwinden die Behälter aus meinem Sinn und ich stelle andere Behälter davor.

 

Wenn ich mir nicht ab und an Zeit nehme um in meine Schränke, Schubladen und Regale zu schauen, dann werden über kurz oder lang eine Menge Behälter Raum in meinem Leben einnehmen von denen ich keine Kenntnis mehr habe.

 

Deshalb habe ich begonnen ab und an den verschiedensten Lagerstätten in meinem Leben

 

eine Inventur vorzunehmen und nachzuschauen, was ich da alles behalten habe.

 

Dabei überrasche ich mich immer wieder selbst und denke, diese Bücher habe ich einmal gelesen interessant… dann kommt es mir manchmal so vor als sehe ich ein anderes Leben…

 

Ein anderes Mal denke ich mir dann wieder, ja so ein Buch würde ich heute nicht mehr lesen und behalte es trotzdem, so wie ich einen alten Freund wertschätzen würde. Manche Gegenstände kann ich ganz leicht aussortieren und wundere mich dabei, warum ich diese überhaupt behalten hatte. Manchmal fällt es mir auch schwer Gefühle, Gedanken oder Dinge gehen zu lassen, weil ich an ihnen hänge. Doch mir ist auch bewusst geworden, an je mehr altem ich festhalte, dass seinen Sinn für mich und mein Leben verloren hat, umso schwerer und belastender ist mein Leben von all dem Ballast gesammelt in Behältern im Laufe der Zeit.

 

So schließt sich für mich im Moment der Kreis zum Thema Behälter mit behalten.

 

Habe ich vieles in den Händen, was überflüssig geworden ist und lasse ich es nicht fliessen.

 

So sind meine Hände und mein Gehirn beladen mit Dingen, Gedanken und Emotionen, die mich davon abhalten Neues zu erleben, zu erfahren und in meinem Leben anzupacken.

 

So habe ich mich entschlossen, immer wieder meine Behälter zu öffnen und zu überprüfen, was ich noch halten will und wovon ich mich befreie um frei zu sein.

 

Ich würde mich freuen, wenn du mir schreibst, wie du in deinem Leben zu Behältern stehst.